- Moresca
- Mo|rẹs|ca 〈f.; -; unz.; Mus.; 15./17. Jh.〉 verschieden gestalteter, europäischer Tanz, häufig als Maskerade den Kampf zw. Christen u. Mauren darstellend; oV Moriska, Moriskentanz [<ital. moresco, span. morisco „maurisch“]
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Morẹsca[italienisch, von spanisch morisco »maurisch«] die, -, spanisch Morịsca, Morịska, Morịskentanz, ein erstmals 1427 in Burgund bezeugter Tanz, dessen Herkunft einerseits mit Fruchtbarkeitstänzen, andererseits mit den Kämpfen zwischen Christen und Mauren in Verbindung gebracht wird (Morisken). Die in ganz Europa verbreitete Moresca wurde im 15. Jahrhundert als Einzel- oder Gruppentanz mit dem Motiv des Schwerttanzes beschrieben. Dabei trugen die »Mauren« geschwärzte Gesichter; die Tanzenden standen sich in zwei Reihen gegenüber und trugen Schellenbänder an den Füßen und Schwerter in den Händen (zu den berühmtesten künstlerischen Darstellungen gehören die Moriskentänzer von E. Grasser). Gleichzeitig wurden auch Tanzszenen, besonders in der Zwischenaktunterhaltung von Dramen (Intermedien, Masques), als Moresca bezeichnet. Im 16. Jahrhundert oft geradtaktig, wurde die Moresca im 17. Jahrhundert meist im schnellen Dreierrhythmus getanzt. Sie bildete dann den gesellschaftlichen Abschluss der frühen Oper, so etwa in C. Monteverdis »Orfeo«. - Eine Variante ist der englische Morrisdance, der ausschließlich von Männern ausgeführt und von Einhandflöte (pipe) und Trommel (tabor) begleitet wurde. Er hat regional sehr unterschiedliche Formen und umfasst prozessionsartige Umzüge, Tanz mit Spielelementen oder festgelegten Figuren oder Schwerttanz. Nach 1850 wurde der Morrisdance zeitweise von Morrisgilden gepflegt.* * *
Mo|rẹs|ca: ↑Morisca.————————Mo|rịs|ca, Moresca, die; - [span. morisca, eigtl. = Maurin]: (vom 15.-17. Jh. über ganz Europa verbreiteter) mäßig schneller, meist mit Schellen an den Füßen getanzter pantomimischer Tanz.
Universal-Lexikon. 2012.